Oft laufen wir durch das Leben, ohne zu hinterfragen, ob das Leben, das wir Leben auch UNSER Leben ist. Wir haben bereits als Kinder gesellschaftliche, aber auch familiäre Vorstellungen übernommen und als gegeben angenommen. Sie prägen unser Weltbild, nach dem wir unser Leben ausrichten, in dem Glauben, dass es nur so richtig ist und genau so zu sein hat. Aber manchmal kommen wir an einen Punkt, an dem wir merken, dass irgendetwas nicht stimmt. Vielleicht macht sich eine innere Unruhe breit. Vielleicht fühlt man sich vom Alltag überrollt und man läuft nur mehr in einem Funktionsmodus und Stress ist ein Dauerzustand. Vielleicht ist aber auch die Lebens-To-do-Liste, die wir vor Jahren erstellt haben, abgehakt und der Kopf sagt, ich habe alles, was ich haben sollte. Und trotzdem ist da dieses Gefühl, dass es da noch mehr geben muss. Dann ist es Zeit, einen Schritt beiseite zu treten und zu hinterfragen: Führe ich ein selbstbestimmtes Leben?
Der Schlüssel, um die Türen zu unserem ureigenen Ich zu öffnen, ist bewusst aus dem Alltag herauszutreten. Ruhe in unserem Inneren einkehren zu lassen, um zu lauschen und all unsere Wünsche und Bedürfnisse wieder wahrzunehmen. Die Rollen, die wir tagtäglich leben, einmal abzulegen, um wieder zu spüren, wer ICH bin.
Der Ort, an dem wir den Schlüssel am leichtesten herumdrehen können, ist unser entwicklungsgeschichtlicher Ursprung. Die Wildnis. Dahin müssen wir wieder zurückkehren. Damit meine ich nicht, das Haus zu verkaufen und nur mehr von Beeren und Kräutern zu leben, sondern ihr wieder bewusst zu begegnen. Für unsere seelische Entwicklung sind nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen essentiell, sondern auch die Beziehung zur Natur. Durch Beobachtung lernen wir das Leben verstehen. Die äußere Natur ist ein Spiegel unserer inneren Natur. Je intensiver wir die Natur beobachten, desto vollständiger wird auch das Bild von uns selbst. Das bewusste Erfahren der Jahreszeiten, des Zyklus von Werden und Vergehen, offenbart uns, was in unserem Leben wirklich wichtig ist. Wer wir in unserem ursprünglichen Sein sind. Wir erkennen uns selbst wieder als Teil eines großen Ganzen.
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