Zur Sommersonnenwende erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt. Der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Diese höchste Sonnenkraft bringt auch viele Pflanzen in ihre höchste Heilkraft. Es ist die erste Zeit des Jahres, in der viel gesammelt, getrocknet und konserviert wurde, um sich für die kalte, dunkle Zeit vorzubereiten. Eines der wichtigsten Kräuter war und ist das Johanniskraut, dass neben seiner heilenden Wirkung auf die Haut, mit seiner Lichtkraft den Trübsinn an den kalten, vernebelten Tagen vertreiben kann. Gemeinsam mit anderen heilkräftigen Pflanzen, die zu dieser Zeit blühen, wie z. B. Schafgarbe, Beifuß, Frauenmantel, Ringelblume, Alant, Kamille, Holunderblüten oder Arnika wurde es zu einem Kräuterbuschen, dem Sonnwendbuschen gebunden. Es sind v.a. die gelben, weißen oder orangen Blüten, die die Sonne symbolisieren. Traditionell wurden meistens sieben, neun oder 21 Kräuter gebunden. Diese Buschen wurden dann an das Sonnwendfeuer gehalten, um sie mit Feuer- und Lichtkraft aufzuladen.
Zu der Zeit, in der Geister und Dämonen noch präsenter waren, wurden Kräuterbuschen auch zu ihrer Vertreibung aufgehängt. Sie wurden an die Fenster und in den Stall gehängt, damit alles Unheilvolle draußen bleibe. Man sagte dem Johanniskraut so viel Lichtkraft und Strahlen zu, dass Hexen und Dämonen es meiden. Aber auch Wetterzauber war weit verbreitet. Die Sommersonnwende war auch der Beginn der heißen Tage, an denen Gewitter und Unwetter über das Land niedergingen und die Ernte bedrohten und alles vernichten konnten. Johanniskraut und v.a. Königskerze und Rainfarn wurden bei herannahendem Gewitter verräuchert, um die Spannung aus der Luft zu nehmen und es abzuwehren.
Probiert es mal aus. 😉