Beltane und die Gundelrebe

Beltane und die Gundelrebe

Das Jahreskreisfest Beltane ist ein Naturfest und wurde von unseren Vorfahren traditionell zu Mai-Vollmond gefeiert, Im Mittelpunkt stand die Entstehung des Lebens. Die heilige Verschmelzung von Mann und Frau, Gott und Göttin, Himmel und Erde. Zu ihren Ehren wurden wilde und ausgelassene Feste gefeiert, zu denen sich die Menschen mit bewusstseinserweiternden Gebräuen mit Bilsenkraut und Waldmeister berauschten. Es war ein Fest der puren Lebensfreude und auch Ekstase.

Aber was hat die Gundelrebe damit zu tun?

Der wunderschöne blau-lila blühende Lippenblütler ist ein altes Heil- und Zauberkraut. Sie bildet lange Ausläufer, die sich entlang der Erde bewegen. Dort, wo es ihr gefällt, lässt sie erneut Wurzeln wachsen, wächst in kleinen Büscheln und beginnt üppig zu blühen. Sie wächst nie hoch hinaus, sondern fühlt sich am wohlsten in Erdnähe. Ihre Blätter verströmen einen balsamisch-erdigen Duft.  

Diese Erdverbundenheit führte zu dem Brauch, zu Beltane einen Kranz aus Gundelrebe auf dem Kopf zu tragen. Man sagte ihr nach, dass der Geist in diesen wilden, ekstatischen Zuständen mit ihrer Unterstützung nicht „davonfliege“ und mit der Erde verbunden bliebe. Gleichzeitig erleichtere sie den Zugang zu den Gnomen, Heinzelmännchen und Erdgeistern.

Dass die Gundelrebe die Hellsichtigkeit unterstützt hielt sich bis weit nach der Christianisierung und man sagte ihr nach: wer zur Walpurgisnacht am Kopf einen Kranz trägt, der erkenne sämtliche Hexen.